
Die DDR spielt auf den Bühnen im Osten eine große Rolle. In vielen Stücken wird das Verhältnis zur DDR hinterfragt – manchmal aber auch gefeiert. Mit der Maskenbildnerin Antje Wonneberger spreche ich über die Bedeutung der DDR hinter dem Vorhang.
Theater in der DDR
Die DDR hatte eine unglaublich dichte Theaterlandschaft. Kurz vor der Wiedervereinigung gab es über 200 Bühnen mit mehr als 50.000 Sitzplätzen (inklusive der großen Freilichtbühnen). Sie sollten auf der einen Seite unterhalten, sich aber natürlich auch ins SED-Selbstverständis von Marxismus-Leninismus, Antifaschismus und der Herausbildung von „sozialistischen Persönlichkeiten“ einordnen. Gleichzeitig waren sie immer wieder auch Orte für Kritik und Reflexion am System und dessen Verantwortlichen (soweit das trotz Zensur möglich war).
Auch heute gibt es im Osten eine sehr lebendige Theaterszene. Immer wieder werden Stücke aufgeführt, die das Verhältnis zur DDR, ihrer Geschichte und ihrer Gesellschaft untersuchen. Doch auch der pure DDR-Kitsch findet auf manchen Bühnen einen Platz. Wie es hinter den Kulissen aussieht – darum geht es heute im Podcast. Außerdem spielt auch das Aufwachsen zwischen Ost-Klischees und Kindheitserinnerungen eine große Rolle.
Mit Antje Wonneberger über das Aufwachsen und Arbeiten im Osten
Antje arbeitet als freiberufliche Maskenbildnerin in Dresden. Hier ist sie aufgewachsen und hier hat sie auch ihr Atelier. An unterschiedlichen Theater-, Opern- und Operettenbühnen ist sie diejenige, die mit ihren Kolleg*innen dafür sorgt, dass die Schauspieler*innen genau so aussehen, wie sie sollen. Außerdem engagiert sich Antje auch für eine bessere Gesellschaft. Sie ist eine der Initiatorinnen des Comic-Projekts „Sascha & Sascha“ und kämpft mit Humor gegen Schubladendenken, Diskriminierung und festgefahrene Rollenbilder. Beim Verband für Kultur- und Kreativwirtschaft „Wir gestalten Dresden“ ist sie Aufsichtsrätin für die darstellenden Künste.
Shownotes
Website von „Wir gestalten Dresden“